Ausstellung in Berlin – Hauswände statt Leinwände

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Verlängert bis 29. Dezember 2013
im Glasturm des FHXB-Museums

Hauswände statt Leinwände

Wandbilder in Friedrichshain und Kreuzberg

Fotografien von Norbert Martins – 1975 bis 2013

Über 700 Wandbilder machen Berlin zu einer großen Freilichtgalerie, 137 davon befinden sich in Friedrichshain-Kreuzberg. Die Ausstellung „Hauswände statt Leinwände“ zeigt eine Auswahl Fotografien von dieser Fassadenkunst in Friedrichshain-Kreuzberg. Norbert Martins dokumentiert solche Wandbilder seit fast 40 Jahren, zunächst in West-Berlin, seit 1990 im gesamten Berlin.

Mitte der siebziger Jahre erlebt Berlin in beiden Teilen der Stadt einen wahren Boom an Wandgemälden, die sowohl in offiziellem Auftrag als auch als Spontanmalerei entstanden. Viele Aufträge erteilt die öffentliche Hand im Rahmen von Förderprogrammen und Wettbewerben wie „Kunst am Bau“ und „Farbe im Stadtbild“. In den von Stadtsanierung betroffenen Bezirken sorgte auch die Hausbesetzerszene für Wandbilder. Eine der bekanntesten Fassadengestaltungen in diesem Kontext war das 1981 entstandene große Wandbild am KuKuCK (Kunst-und-Kultur-Centrum-Kreuzberg) in der Anhalter Straße.

Nach einer Phase des Abwartens waren Firmen, Wohnungsbaugesellschaften und Hausbesitzer bereit, die Fassaden ihrer Gebäude als Blickfang gestalten zu lassen. Das Spektrum reicht von politischen bis zu historischen Themen, setzt sich mit Folgen der Umweltzerstörung und Stadtsanierung auseinander, erzeugt Illusionen oder dient vorrangig dekorativen Zwecken.

Obwohl einzelne Wandgemälde über die Grenzen der Stadt Berlin hinaus bekannt geworden und Teile der Bilder als Zeitdokumente von hohem Wert sind, genießen sie keinen Denkmalschutz. Seit 2005 findet unter dem Begriff „streetart“ eine Wiederbelebung der Tradition statt. Beispiele zeigen die unter dem Titel „backjumps“ im Kunstraum Kreuzberg/ Bethanien veranstalteten Ausstellungen.

FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum
Adalbertstraße 95A
10999 Berlin-Kreuzberg