Das Problem heisst Rassismus

Dieses Plakat klebt seit gestern an der S-Bahnstation Hermannstrasse in Berlin (danke ALex). Es soll nicht nur auf 20 Jahre Lichtenhagen verweisen, sondern vielmehr auf den alltaeglichen und fest in dieser Gesellschaft verankerten Rassismus. Dieser reicht von rassistisch motivierten Brandanschlaegen von Neonazis, ueber Thesen von Sarrazin, zu von deutscher Politik gelenkter Residenzpflicht und Abschiebung.

Der Aufruf zum Gedenken an 20 Jahre Pogrom in Lichtenhagen // via lichtenhagen.net:

Vor 20 Jahren eskalierten im Rostocker Stadtteil Lichtenhagen die Angriffe eines rassistischen Mobs auf die Zentrale Aufnahmestelle für Asylsuchende und eine benachbarte Vertragsarbeiter_innen-Unterkunft zum größten Pogrom der deutschen Nachkriegsgeschichte.

August 1992 Rostock Lichtenhagen

Über drei Tage griffen mehrere hundert Menschen die Unterkünfte der Flüchtlinge und Vertragsarbeiter_innen mit Steinen und Molotow-Cocktails an. Unter den Angreifer_innen befanden sich organisierte und nicht organisierte Nazis, Jugendliche, Anwohner_innen begleitet von tausenden sog. Schaulustigen. Eine Volksfeststimmung entstand auf den Wiesen im Rostocker Neubauviertel, dies weitgehend unbehelligt von der Polizei. Rostocker und zur Unterstützung angereiste Antifaschist_innen befanden sich in der Unterzahl. Teilnehmer_innen einer antifaschistischen Demonstration wurden über Nacht in Gewahrsam genommen. Am dritten Tag des Pogroms setzten die Angreifer_innen den von vietnamesische Vertragarbeiter_innen bewohnten Teils des Gebäudes in Brand. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich etwa 100 Menschen in dem Haus. Während die Täter_innen weiter – unter dem johlenden Beifall von tausenden Anwohner_innen – mit Baseballschlägern in das Haus eindrangen, flohen die im Haus befindlichen Menschen über die Dächer in angrenzende Gebäude. Die Polizei hatte den Tatort dem Mob überlassen und die Feuerwehr wurde an der Durchfahrt gehindert. (..)” ..weiterlesen.

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    Nach linker Logik msesute man auch bald Spaghetti boykottieren, denn das war eins von Hitlers Lieblingsgerichten. Man kann es Kampf gegen Nazi-Nudeln nennen. Und Hitler ist auch Mercedes gefahren. Da sollte die Zerschlagung von Daimler im Kampf gegen Rechts selbstverstaendlich sein, damit auch ja keine Nazi-Karren mehr durch die Gegend fahren. Kein Wunder, dass dieser Nichtsnutz Herr Beck auch mit von der Partie ist. Man hat im Sommerloch nichts von ihm gehoert. Durch solche Erinnerungen an das gute Gewissen Deutschlands, pardon: der Bundesrepublik, legitimiert man seine Existenz im Politbuero.